Hexentaufe 18.11.2017

Nein, es ist kein schalkhaftes Aufnahmeritual einer Studentenverbindung, weder Äquatortaufe noch Folterinstrument aus dem Mittelalter, es ist nur die Hexen-Taufe der Ried-Hexen.

Ob es sich bei der Taufe um die Behandlung eines Aspiranten oder um die Läuterung eines Delinquenten handelt, ist auf den ersten Blick schwer ersichtlich, jedenfalls wird der Beitrittswillige von einer hochrangigen Ried-Hexe zum Werkzeug auf dem Exerzierplatz geleitet. Hierbei handelt es sich um ein hölzernes Rad der Marke Eigenbau, dessen Statik, das Gewicht eines erwachsenen Menschen tragend, von der handwerklichen Fertigkeit seines Schöpfers zeugt. Sogleich wird das Opfer an das Rad geschlagen – und die Ried-Hexen machen ernst.

Die künftige Hexe wird im nächsten Schritt unter hämischem Grinsen der sie umringenden Hexen-Meute, die Starre der Schemen lässt keine andere Mimik zu, kopfüber gedreht. In vereinzelten Momenten der Atempause wird dem Opfer ein übelriechendes Elixier aus einem kleinen Bierstiefel oder Trinkhorn eingeflößt. Böse Zungen behaupten, der Auszug beinhalte neben Hochprozentigem auch Tabasco, diverse Öle und Fischsauce. Nur ein gutes Ende sieht die Prozedur vor, die Bewerberhexe muss den ihr verliehenen und zugeflüsterten Hexennamen vernehmen, sowie laut und deutlich aussprechen. Uwe und Katja Blattmann, Thorsten Nickel und Maria Romondia mussten die Tortur über sich ergehen lassen und sind nun vollwertige Mitglieder der Hochemminger Ried-Hexen.

Bei der der Hexen-Taufe vorangegangenen Hauptversammlung wechselten die Ried-Hexen durch Wahlen ihren Vorstand aus. Der Narrenverein geht mit dem Vorsitzenden Alexander Schmelzer, dem zweiten Vorsitzenden Benjamin Kochems, Kassiererin Ilka Lehmann, Schriftführerin Stefie Schmieder sowie Sascha Di Petro, der Oberhexe, in die fünfte Jahreszeit.

Quelle:Südkurier